Elder Scrolls Wiki
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Okay. Das wird ein langer, und verdammt guter Text! Mit hoher Wahrscheinlichkeit das beste, was ich je in diesem Wiki geschrieben habe und ich hoffe, dass es euch gefällt. Ich könnte mir bei Resonanz auch vorstellen so etwas öfter zu schreiben, wenn ihr das wollt. Lasst es mich wissen, wie es euch gefiel.

Ich besitze Skyrim seit dem 10.11.2011. Das Spiel begleitet mich so lange, dass es schon unheimlich wird. Es war bei zwei Liebesbeziehungen dabei, wurde Zeuge meiner Diabetes, meiner Krankenhausaufenthalte und war sogar bei meinem Suizid-Versuch nur 50 Zentimeter von mir entfernt. Und jetzt stehe ich hier, sehe mein IMMER installiertes Skyrim auf meinen Konsolen und starte das Spiel. Nach 5 Sekunden im Spiel frage ich mich sofort "Warum spiele ich das nicht öfter?!" Dann spiele ich es 1 Stunde und weiß warum und genau darüber möchte ich jetzt schreiben. Es gibt dabei genau einen Punkt, der mich aktuell besonders stört und bin auf eure Meinung gespannt. Dieser Punkt ist nur ein kleiner:

Die gesamte Hauptstory und Mainquest[]

Das ganze Internet ist voll von Spielern, die Skyirm nie wirklich durchgespielt haben und das ist auch gut so. The Elder Scroll ist darauf ausgelegt, dass man unzählige Nebenbeschäftigungen findet und die Hauptstory schweifen lässt. Doch wenn man sich den Vergleich zwischen Skyrim und Morrowind wagt, dann wird einem klar, dass Skyirm auch beim Ignorieren der Hauptquest Fehler gemacht hat.

Bereits nach 20 Minuten in Morrowind, also wo man Caius Cosades die Befehle des Kaisers übergeben hat, steht einem das Spiel offen. Ich meine nicht, das man erst AB DANN überall hin kann, nein. Man kann vorher auch überall hin. Auch in Skyrim ist das möglich. Doch anders als in Skyrim sagt dir Morrowind, dass du das tun sollst. Sobald man Ciaus Cosades den Brief gegeben hat, sagt er einem, man solle Hinaus gehen und die Welt erkunden. Hier mal der Vergleich:

Sobald man das Tutorial in Skyrim beendet hat, wird einem folgendes gesagt:

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„Ich muss euch um einen Gefallen bitten, mein Freund. Flusswald braucht Eure Hilfe. Ich brauche eure Hilfe.“
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oder:

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„Ihr solltet schnellstens nach Hoch Hrothgar reisen. Man darf sich dem Ruf der Graubärte nicht wiedersetzen.“
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Sobald man aber, zum Vergleich, das Tutorial in Morrowind beendet hat (Und Morrowind IST das beste TES), das Liefern des Breifes sehe ich als Tutorial, bekommt man folgendes von Caius Cosades gesagt:

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„Also, Pilger. Ihr seid neu. Und das sieht man. Hier sind 200 Draken. Besorgt Euch eine vernünftige Waffe, eine Rüstung oder einen Zauber. Gebt Euch als Abenteurer aus. Davon gibt es hier viele. Ihr könnt der Kriegergilde beitreten oder der Magiergilde oder dem Kaiserlichen Kult oder in die Kaiserliche Legion eintreten, dort aufsteigen, Eure Fertigkeiten verbessern und Erfahrung sammeln. Oder sucht Arbeit auf eigene Faust. Dann, wenn Ihr bereit seid, kommt zurück, und ich werde Befehle für Euch haben.“
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Man hat in beiden Spielen zu jeder Zeit die völlige Freiheit aber in Morrowind ist sie Teil der Handlung. Die Hauptquest bietet dir an verschiedenen Stellen an, einfach was anderes zu tun. Kaum hat man einige wenige Quests für die Hauptstory beendet, sagt Caius zu einem wieder:

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„Eure Arbeit ist gut. Und hier sind 200 Draken. Kauft Euch neue Schuhe. Und nehmt Arbeiten von der Gilde an oder Arbeit auf eigene Faust, um Eure Tarnung auszubauen. Oder macht eine Ausbildung. Und wenn Ihr geübt und ausgeruht seid, dann kommt wieder her, damit ich Euch neue Befehle gebe.“
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Einige Quests danach sagt Caius ERNEUT:

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„ Mir wäre lieb, wenn Eure Leistungsfähigkeit sich erhöhte, bevor ich Euch wieder losschicke. Nehmt Euch also etwas Zeit, um Eure Fertigkeiten und Eure Tarnung zu verbessern; zieht auf eigene Faust los und sucht Abenteuer. Wenn Ihr dann über die nötige Leistungsfähigkeit verfügt, so habe ich neue Befehle für Euch.“
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Er bietet dem Spieler noch viel öfter die Chance an, sich mit anderen Inhalten des Spiels auseinanderzusetzen. Klar, in Skyrim macht es keinen Unterschied, erst nach 50 Stunden nach Kyneshain zu reisen, doch Delphine sagt klar:

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„Wir treffen uns in Kyneshain. Wir müssen und beeilen bevor es zu spät ist!“
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Es ist ein völlig anderer Kontext. Wenn ich nach Delphines Befehl erst 4 Monate als Gefährte Arbeite, mag das zwar möglich sein, aber es ist dann nicht mehr kanonisch. Es ist sogar total unlogisch. Und das gibt dem Spieler auch unbewusst das Gefühl, etwas falsches zu tun, wenn er so tief in einer immersiven Welt ist und wenn Elder Scrolls eines kann, dann sind es immersive Welten.

Die gesamte Skyrim Hauptquest zwingt den Spieler unterbewusst dazu, sich zu beeilen. Jede Quest ist von unfassbarer Wichtigkeit und duldet keinen Aufschub!!!! Es sei denn, du möchtest dir ein drolliges Häuschen kaufen, dann nimm dir doch bitte die 50 Spielstunden und farme dir deinen Lehm zusammen. Diese Schwäche im Writing, und mit schlechtem Writing plagt sich TES seit jeher herum, lässt sich, vor allem in der Hauptstory immer wieder finden, auch im direkten Vergleich zu Morrowind.

Alles in der Morrowind Quest hatte seinen Sinn. Das mir Caius Cosades direkt nach dem Brief rät, mich erst in der Welt umzuschauen hat mehrere großartige und wirklich geniale Gründe und Vorteile.

Der offensichlichste Grund ist das aufleveln. Die Morrowind Hauptquest ist schwer. Wirklich schwer. Die Gegner leveln kaum mit und es wirkt sogar so, als wäre jede Gegnerplatzierung detailliert festgelegt worden. Je weiter ich in der Hauptquest voran komme, desto höherlevelige Gegner treffe ich. Das ist in Skyrim auch so, hat aber zwei völlig unterschiedliche Gründe:

  • In Skyrim leveln die Gegner viel stärker mit dem Spieler mit. Wenn du am Ende der Hauptquest auf stärkere Gegner triffst, dann nur, weil du in den vorherigen Quests aufgelevelt bist.
  • Wenn du aber am Ende von Morrowind auf starke Gegner triffst, dann nur, weil die Entwickler damit rechnen, dass du sie besiegen kannst, wenn du dort bist. Aber das ist nicht garantiert.

Kaum ein Spiel bietet dem Spieler so viel Freiheit im Gameplay wie es The Elder Scrolls III: Morrowind tut. Die gesamte Story kannst du in 16 Minuten (Weltrekord) durchspielen. Skyrim nicht, weil es so stark gescripted ist. Der Entwickler von Morrowind rechnet aber damit, dass du den traditionellen Weg beschreitest, also jede Quest der Hauptstory machst. Jedoch gibt es unzählige Möglichkeiten, dass du die gesamte Hauptstory durcharbeitest, ohne auch nur einmal zu kämpfen. Mit Zaubern wie "Unsichtbarkeit" oder "Zuflucht" kannst du durch ganze Dungeons rennen, ohne dass dich die Gegner sehen. Doch wenn du dann am Ende gegen einen Gott antreten musst, der dich immer sieht, dann hast du die Arschkarte.

Daher ist es so wichtig, vor dem Beginn der Hauptquest das Land zu erkunden und aufzuleveln. Und Caius bietet dir immer wieder Möglichkeiten zum weiter aufleveln an. Ist dir eine Quest fast zu schwer gewesen oder du hast sie nur mit Glück überstanden, dann bietet dir der Glatzkopf die Möglichkeit an, einfach weiter aufzuleveln, ohne die Hauptquest. In Skyrim wirst du von einer Quest zur nächsten gescheucht, ohne wirklich intensiv leveln zu können. Andererseits skalieren die Gegner dort ja auch viel Stärker mit.

Der Zweite Grund dafür, dass das Pausieren der Hauptquest so brillant ist, liegt an der Hauptgeschichte selbst. In Morrowind bist du der wiedergeborene Indoril Nerevar. Ein Heiliger der von den Tribunalsgöttern verraten wurde. In Skyrim bist du wiederum das legendäre Drachenblut. Ein Splitter des Aka und der einzige der die Drachen ein für alle Mal bezwingen kann. Der entscheidene Unterschied zwischen den beiden Prophezeiungen ist jedoch, dass du in Morrowind auch ohne die Hauptstory davon erfahren kannst.

Das erste mal vom Drachenblut erfährt man im Ingame-Buch "Das letzte Drachenblut" welches man in der Folterkammer in Helgen finden kann. Das ist so ziemlich das einzige literarische Werk, das man dazu findet. Alle anderen Informationen erhält man AUSSCHLIEßLICH in der Hauptstory. Morrowind setzt einen völlig anderen, völlig intelligenten Ansatz an, in dem es die Prophezeiung in die Welt einbaut. Du kannst jeder Zeit zu einem Aschländer-Lager gehen und diese erzählen dir von der Prophezeihung. Du kannst in jedem Tempel auf Vvardenfell vom Tribunal, dem Krieg am Roten Berg und verschiedenste Versionen der Ereignisse am Roten Berg finden und lesen. Man erfährt von der Welt und ihrer Bevölkerung von der Prophezeiung, bevor man die Hauptgeschichte überhaupt startet.

Der Impact, wenn man den Tempel-Berichten geglaubt hat und man dann nach und nach erfährt dass diese reinste Propaganda sind, ist ein viel größerer als das Gespräch der Weißlauf-Wachen, nach dem man Mirmulnir (Den ersten Drachen am Wachturm) erlegt hat. Ich kann mit kaum Charakteren über das Drachenblut sprechen, es sei denn, er ist wichtig für die Hauptgeschichte. Das höchste der Gefühle ist ein "Ihr seid ... das Drachenblut!" von Wachen und Bürgern, wenn man mal in einer Siedlung einen Schrei absetzt.

Diese Verbindung und Konsistenz zwischen Spielwelt und Hauptgeschichte ist das, was Morrowind so fantastisch macht. Viele der Gilden-, und Questgeber kennen diese Prophezeiung und einige geben dir ihre eigenen Meinungen dazu ab. Bosmer finden diese Prophezeiung vielleicht eher witzig. Stadt-Dunmer verstörend und Ordinatoren Ketzerisch. Es gibt unzählige Meinungen zu dieser Prophezeiung und diese findet man nur, wenn man die Hauptquest gelegentlich bei Seite lässt und die Welt erkundet und genau das bietet dir Caius Cosades ja auch an.

Die Hauptstory dient zum einen zum erzählen einer sehr gut geschriebenen Geschichte über Götter, Verrat und Prophezeiungen und zum anderen dient es der Immersion. Du lernst die Welt kennen, ohne dass es sich so anfühlt, als würde Delphine in Kyneshain seit 17 Wochen auf dich warten, obwohl es "Jederzeit zu Spät sein könnte!!!" Es ist das vermitteln von Immersion auf immersive Art und Weise, was dir Morrowind bietet.

Durch die Schnellreise bzw. das fehlen von ihr in Morrowind, ist man auf Richtungsangaben der Bevölkerung angewiesen und muss auf die selbe Art und Weise reisen, wie sie es tun und dadurch baut man eine stärkere Verbindung zu den Charakteren auf.

Ein weiterer Punkt bei den Hauptquests ist eben die Prophezeiung. Du lernst viel darüber in Morrowind und kaum in Skyrim. Aber das besondere ist, wie DU der Spieler in diese Prophezeiung hinein gerutscht bist. In Morrowind gibt es zum Beispiel den Teil der Prophezeiung der dir sagt, dass du immun gegen die Pest sein musst. Und kurz nach einer bestimmten Quest bist du mit Corprus, der schlimmsten pest von allen, angesteckt. Als du dann Hilfe und Heilung bei Diviath Fyr, einem der ältesten und mächtigsten Magier des Spiels, suchst, bietet er dir eine Heilung an und du bist geheilt und ab da völlig Immun gegen jede Krankheit und gegen das Altern. Du könntest der Auserwählte sein ... oder du bist ein armer Lutscher, der zufällig zur richtigen Zeit die Pest bekam und von der richtigen Person geheilt zu werden. Deine gesamte göttliche Macht kommt von Artefakten, die zum Großteil von Kagrenac erschaffen wurden. Würdest du nicht einen Speziellen Handschuh tragen, würdest du beim bloßen Anfassen dieser Artefakte bereits sterben, doch du hast diesen Handschuh. Wieso? Weil du plötzlich nicht mehr altern kannst, was eher ein Unfall, als ein wirkliches Ziel war.

Skyrim geht einen anderen, heroischeren Weg:

Du kannst Drachenseelen aufsaugen. Warum kannst du Drachenseelen aufsaugen? Weil du das Drachenblut bist. Warum bist du das Drachenblut? Weil du so geboren wurdest ... oder so? Es ist einfach wichtig für die Geschichte, dass es so passiert. Aber wäre ein alternativer Handlungsweg nicht auch cool?

in Morrowind kannst du entweder die Hauptgeschichte durcharbeiten um von Vivec, einem lebenden Gott, den besagten Handschuh zu bekommen, um beim berühren der Artefakte nicht zu sterben. ODER du geht zu Vivec, tötest ihn in einem harten Kampf und nimmst ihm den Handschuh ab und lässt ihn vom letzten lebenden Dwemer reparieren und geht direkt zum Endboss. Du hast die Prophezeiung somit erfüllt, hast aber 90% der Prophezeiung übersprungen, weil du es wolltest und weil du es konntest.

Wäre so etwas nicht auf für Skyrim sau geil? Warum muss man überhaupt Drachenblut sein? Für das Schreien. Damit kannst du eben Drachenfall anwenden. Aber wäre es nicht cool, dass du dich den Klingen zum Beispiel sofort verweigerst und dich von Arngeir und den Graubärten ausbilden lässt? Morrowind ist voll mit Hauptquests, völlig frei von Kämpfen. Mal musst du eine Person eskortieren, mal einen Gegenstand finden oder dich Ausziehen weil ein Adeliger dich geil findet und dich gerne nackt sehen würde ... Wären Meditationen, Reisen und Studien in Skyrim so verkehrt um Drachenfall zu lernen? Um ihn selbst zu erschaffen?? Ich finde nicht, denn es würde zu den Graubärten und der Welt passen, in der wir uns in Skyrim eben bewegen. In Morrowind bestehen viele Quests aus Dialogen und untötlichen konflikten. In Skyrim geht es darum einen bestimmten Gegenstand immer am Ende einer bestimmten Dungeon zu platzieren.

Nun zum Schluss dieses Artikels:

Am Ende von Morrowind fühlst du dich wie ein wiedergeborener Heiliger oder ein Gott, weil du am Ende zwischen den Städten Fliegen kannst, du kannst Kilometer hoch und weit springen. Du weißt wie Badass das ist, weil du am Anfang quasi den Bus nehmen musstest, wie jeder andere Bürger des Landes auch. Du musstest dich hoch kämpfen! Du hast dich zu einem Gott gemacht, durch DEINE Leistung, DEINE Zauber, DEINE Fähigkeiten. Am Ende der Morrowindquest redet jeder Charakter anders zu dir. Besessene des 6. Hauses bedanken sich bei dir und entschuldigen sich. Außerdem hast du einfach so eine ganze Art des Wetters, die Peststürme aus dem Spiel verbannt.

Aber am Ende von Skyrim hat sich nichts geändert. Drachen greifen dich und die Welt noch immer an und da die meisten Helden der Quest im Untergrund waren (Klingen vor allem und Graubärte) hat es die große Politik des Landes gar nicht mitbekommen. Das ganze Land hat es nicht mitbekommen und das fühlt sich wie faules Writing an. Du reist durch DImensionen in das Paradies der Nord auf dem Mond, vereinst dich mit den größten Helden der Nord und tötest einen unsterblichen Demi-God der Drachen und Sohn von Aka und wie endet die Hauptquest?

Quotebg
„Es ist vollbracht.“
―Paarthurnax

Wenn man beide Spiele vergleicht, dann ist es ein großer Unterschied zwischen Skyrim und der Kreativität und Intelligenz der Morrowindhauptquest, obwohl Skyirm ein vielfach größeres Budget bekam, als Morrowind zu seiner Zeit.

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